Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz
Sie sind hier: Website > WasserWissensWerk > Die Steinbachtalsperre

Steinbachtalsperre

Die Trinkwasserversorgung im Landkreis Birkenfeld wird überwiegend durch das Wasserreservoir der Steinbachtalsperre gesichert. Diese Anlage wurde im Jahr 1966 in Betrieb genommen und bedarf einer Sanierung. Da diese Sanierung nicht im laufenden Betrieb erfolgen kann, d.h. mit gleichzeitiger Trinkwasseraufbereitung, muss eine Fehlmenge von 2,5 Millionen Kubikmeter Wasser ausgeglichen werden.

Da dies über die sonstigen vorhandenen Quellen, Quellbereiche und Tiefbrunnen nicht möglich ist, wurden Wasserrechte an der Primstalsperre im Saarland erworben. Über eine Verbindungsleitung von ca. 32 km Länge wird das Rohwasser von der Primstalsperre zur Steinbachtalsperre gefördert und hier zu Trinkwasser aufbereitet. Da bei dieser Förderung ein Höhenrücken von 200 m zu überwinden ist, wird das Wasser über eine Pumpstation am Fuß des Dammes der Primstalsperre bis auf den Hochpunkt gepumpt. Dort wird es in einem großen Wasserbehälter gesammelt und fließt im freien Gefälle zur Steinbachtalsperre.

Aus der Not geboren: Die Chronologie der Talsperre

Schon seit Gedenken hatte die Region um Idar-Oberstein mit Wasserressourcen ein Problem.

1946 zeigte eine Wasserknappheit Grenzen der Wasserversorgung auf, die im Trockenjahr 1959 zu einer regelrechten Katastrophe ausuferte. Seit 1933 steigerte sich der Wasserverbrauch bis 1961 um das Dreifache! Da sich Ersatzwasser in Form von Quellen, Tiefbohrungen o.ä. als unzureichend erwiesen wurde über den Bau einer Talsperre nachgedacht.

Hierbei halfen die Stadtwerke Trier mit, die zu diesem Zeitpunkt schon die Riveris Talsperre bauten. Man kam zu dem Entschluss  den Bau einer Talsperre im Steinbachtal bei Katzenloch vorzubereiten. Dort bestand die Möglichkeit in einem schmalen Kerbtal den in der Nähe entspringenden Steinbach anzustauen; hierbei ergäbe sich ein Einzugsgebiet von 14,6 km².

Am 3.11.1961 wurde der Bau einer Talsperre durch den Vertrag über Planung und Bauleitung mit der Elektrizitäts-AG, vormals W. Lahmeyer & Co, Frankfurt/Main, eingeleitet.

Am 11.02.1963 erfolgte bereits der wasserrechtliche Planfeststellungs- und Bewilligungsbescheid der Bezirks-Regierung Trier.

Der Baubeginn des Staudammes wurde mit offizieller Grundsteinlegung am 1.04.1963 gefeiert.

Etwa zeitgleich erfolgte auch der Bau der Wasseraufbereitungsanlage am Fuße des Dammes. Zwischen 1965 und 1967 wurden Verteilungsanlagen, wie Transportleitungen, Pumpstation, Hochbehälter und diverse Schachtbauwerke gebaut um das Wasser verteilen und zwischenspeichern zu können.
Durch die Einrichtung eines Truppenübungsgeländes zwischen Idar-Oberstein und Baumholder mussten Quellgebiete in diesem Bereich aufgegeben werden; dadurch verloren etliche Gemeinden ihre Wasserversorgung. Im Rahmen des Talsperrenbaus wurde seitens Landesregierung beschlossen die sogenannte Steinbachleitung als Trinkwassertransportleitung bis Baumholder zu verlegen und somit die Wasserversorgung der Gemeinden bis Baumholder ab 1967 sicherzustellen.

Am 10.06.1966 erfolgte die Einweihungsfeier der Steinbachtalsperre einschließlich des Wasserwerks. Die Gesamtkosten betrugen über 38 Mio. DM.
Aufgrund des kleinen, unbelasteten Einzugsgebietes der Talsperre bzw. des Steinbaches und des ausgewiesenen Wasserschutzgebietes ist bereits das weiche Rohwasser von guter Qualität. Im Wasserwerk erfolgt die Aufbereitung zu bestem Trinkwasser.

Über die Jahre wurden immer mehr Gemeinden an die Talsperrenversorgung angeschlossen, sodass am 15.10.1974 das Nutzvolumen der Steinbachtalsperre, durch die Erhöhung des Stauzieles um 1m (auf 466mNN) auf insg. 4,648 Mio. m³ vergrößert wurde.

Seitdem konnten Wasserknappheiten bis zum heutigen Tag ohne Probleme überstanden werden.

Somit nahm die Bedeutung der Talsperre immer mehr zu; im August 1981 erfolgte der Anschluss der VG Birkenfeld über das Feriendorf Hambachtal und in Oktober 1983 wurde der Anschluss der VG Herrstein über die Belieferung des Hochbehälters Königswald hergestellt. Am 1.Oktober 2010 gründete sich der Wasserzweckverband in der heutigen Form.

 

WasserWissensWerk
Am Steinberg 1
55758 Kempfeld

Telefon:  06786 / 290 93 210
info[at]wzv-birkenfeld.de

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Sonntag:
10:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Der Eintritt ist kostenfrei

 

 

Copyright © 2021 WasserWissensWerk
Gestaltung und Programmierung: kreative-medien.de